Dienste der Wasserwacht oft lebensrettend
Mellrichstadt, Wülfershausen (hf). Pünktlich vor der kommenden Badesaison konnten in Rhön-Grabfeld 8 neue Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst ausgebildet werden. Die Wasserwachten aus Mellrichstadt und Wülfershausen entsendeten jeweils vier junge, motivierte und wissbegierige Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer. Fragt man Stefan Bergmann, Vorsitzender der Wasserwach Wülfershausen und Einsatzleiter der Kreiswasserwacht Rhön-Grabfeld, sagt er, dass die Helferinnen und Helfer der Wasserwachten mehr denn je gefragt sind. Im Jahr 2020 notierte er 6 Einsätze der Schnell-Einsatz-Gruppe Wasserrettung und im Jahr 2021, 4 Einsätze. Dieses Jahr war die „Truppe“ bereits zweimal alarmiert. Grund genug, entsprechend gut ausgebildete und geprüfte Fachleute zu haben und vor allem auch die verschiedenen Einsatzszenarien zu üben. So am vergangenen Wochenende im Hallenband und BRK Haus in Mellrichstadt und an der Fränkischen Saale und im Vereinsheim in Wülfershausen.
Dort hörte man am Sonntagvormittag Hilferufe und sah eine junge Frau, die von der Strömung der Fränkische Saale mitgerissen wurde. Helfer der Wasserwacht Wülfershausen eilten ihr zu Hilfe. Sie werfen eine Rettungsleine, an der sich die Frau festhalten kann und ziehen sie ans Ufer. Ein Szenario, das am Sonntagmorgen zwar nur eine Übung war, aber besonders in tieferen Gewässern real sein könnte, sagt Stefan Bergmann, Vorsitzender der Wasserwacht Wülfershausen. Er war mit Daniel Büttner, Sebastian Bender und Markus Pfister verantwortlich für den Lehrgang „Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst.“ An zwei Tagen wurden die unterschiedlichsten Übungen absolviert, darunter eine Crashrettung, Rettung mit Boje und Gurtretter und natürlich Erste Hilfe.
Daniel Büttner zeigte in der Trockenübung zunächst einmal, wie man sich im Wasser verhalten sollte, um eine Leine auch aufzufangen. „Die Hände nach oben, so dass ich die Leine auch schnell greifen könnt.“ Nicht ganz so einfach ist es auch die Wurfleine wieder in den Rettungswurfsack zu stopfen. Schließlich darf sie sich beim Werfen nicht verheddern oder einen Knoten bilden. „Entweder das Seil über die Schultern legen oder noch besser durch einen Sicherungsring im Schulterbereich fädeln und dann stopfen.“ Zum Einsatz kam bei der Übung aber auch der Gurtretter, das Rettungsbrett oder das Spineboard.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen einen Neoprenanzug und die notwendige Tauchergrundausrüstung. War der Ertrinkende aus dem Wasser gerettet war natürlich Erste Hilfe, eventuell auch ein AED-Defibrillator erforderlich. All das hatte man tags zuvor bereits in Mellrichstadt unter anderem bei den praktischen Stationsübungen an einem Phantom geübt. Vorhanden waren dazu sowohl Erwachsenen-, Kind- und auch Säuglingsphantome. Unabdingbar bei den Einsätzen ist der Notfallrucksack und eine Decke. Neben den praktischen Übungen kam eine schriftliche Lernkontrolle mit zehn Fragen dazu und auch zum Lehrgangsabschluss Informationen zur Basis und Psychosozialen Notfallnachsorge.
Bestanden hieß es dann am Sonntagnachmittag für Buhlheller Selina, Laubender Jannik und Roberta, Schmitt Uli (Wasserwachtler aus Wülfershausen), Drescher Philipp, Hein Holger, Hippeli Alicia und Stegmann Lukas (Wasserwachtler aus Mellrichstadt). Sie alle sind nun Ausgebildete Rettungsschwimmer im Wasserrettungsdienst und haben somit die Grundausbildung für die Schnell-Einsatz-Gruppe Wasserrettung Rhön-Grabfeld absolviert und die Voraussetzung für den Wasserretter erfolgreich absolviert. Gratuliert wurden Sie alle von den Bezirksausbildern der Wasserwacht Unterfranken, Philipp Endemann (Aschaffenburg) und Timm Sattler (Schweinfurt). Die beiden haben den Lehrgang begleitet, somit sind die vier Ausbilderanwärter Wasserretter, Stefan Bergmann, Daniel Büttner, Markus Pfister und Sebastian Bender, wieder einen Schritt weiter und können im Herbst dieses Jahres den Ausbilderlehrgang besuchen.
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